Was ist eigentlich Kanban?
07/2010 - Kanban ist ein japanischer Begriff und bedeutet „Schild“ oder „Karte“. Die Grundidee der logistischen Steuerung in der Produktion und Beschaffung mittels sog. Kanban-(Karten) fand erstmals bei Toyota Anwendung, Das Ziel war eine effizientere Ablaufgestaltung.
Ein wesentliches Kennzeichen von Kanban ist, dass die Produktionssteuerung nicht - wie bei einem Push-System üblich - für jede Produktionsstufe eine detaillierte Planvorgabe erstellt. Vielmehr bildet bei Kanban jede Produktionsstufe mit der vor- oder nachgelagerten Produktionsstufe einen sich selbst steuernden Regelkreis.
Auf jeder Stufe gibt es zueinander gehörende Arbeitsstationen, die Quellen (produzierenden/liefernden Stationen) und Senken (verbrauchende Stationen). Jede Senke zieht am System (Pull-Prinzip) und veranlasst die vorgelagerte Stelle zu produzieren/liefern. In der Wirkungsweise beruht Kanban darauf, dass die Arbeitsstationen selbst verantwortlich für die Material-/Teilbeschaffungen sind. Gegenüber traditionellen, zentralisierten Systemen findet eine Dezentralisierung der Abläufe, in die sich selbst steuernden Regelkreise, statt. Als Informationsträger trägt die Kanban-Karte entscheidend zur Steuerung dieser Regelkreise bei.
Ein Kanban-System kann in einem Unternehmen über alle Produktionsstufen hinweg - von der Rohstoffdisposition, über die Fertigung, zur Montage und Endmontage, bis zur Verpackung - oder nur über einzelne Produktionsstufen wie Teilefertigung, oder Endmontage angewendet werden.